2021,  Budget,  Norwegen

Was kosten 3 Wochen Norwegen im Wohnmobil?

Man hört und liest es immer wieder: Norwegen ist super teuer! Benzin in Norwegen ist unbezahlbar! Kauf bloß keinen Alkohol in Norwegen, das macht dich arm! Aber ist das wirklich so? Diese Frage wollten wir für Dich und uns beantworten. Wir haben deshalb während unseres dreiwöchigen Norwegen Urlaubs alle Ausgaben aufgeschrieben und penibel Buch geführt 🙂

Ausgaben Norwegen 2021

In Summe haben wir in drei Wochen Norwegen mit dem Camper Van etwa 1.700 Euro ausgegeben. Pro Person und Tag macht das rund 37 Euro. Darin enthalten sind auch Ausgaben, die bereits vor Fahrtantritt angefallen sind (u.a. Tanken, Großeinkauf, BroPas). Wichtig: Wir standen die meiste Zeit frei und sind kein einziges Mal einen offiziellen Campingplatz angefahren.

Maut

Anders als die letzten Male, sind wir dieses Jahr auf dem Landweg nach Norwegen aufgebrochen. Von Passau ging es über Hannover und Flensburg nach Dänemark. Von dort entlang der schwedischen Westküste über Göteborg nach Norwegen. Maut fällt auf dieser Strecke für den Storebelt und die Öresund-Brücke in Dänemark an. Vor allem an der Öresund-Brücke lässt sich einiges sparen: Inhaber eines BroPas Brückenpasses sparen mehr als 50% des Normalpreises und können zudem die Mautstation passieren, ohne vor Ort bezahlen zu müssen. Die Abrechnung erfolgt über das BroPas Konto. Nicht vergessen, das BroPas Abo wieder zu kündigen!

Für uns war der Landweg eine gute Alternative zur Fähre. Zwar verbringt man mehr Zeit auf der Straße, allerdings sieht man so deutlich mehr von Land und Leuten und spart auch noch.

Tanken

Das Tanken in Norwegen ist tatsächlich teurer als in Deutschland. Dies gilt im Übrigen nicht nur für Norwegen, sondern auch für Schweden und Dänemark. Da man in den skandinavischen Ländern aber deutlich entspannter (LANGSAMER!) fährt, sinkt der Verbrauch entsprechend, wodurch der höhere Preis zumindest etwas ausgeglichen wird.

Es empfiehlt sich in jedem Fall vor dem Überqueren der dänischen Grenze den Tank noch einmal in Deutschland zu füllen.

Den genauen Verbrauch unserer DISCOVERY kannst Du übrigens auf unserem Spritmonitor Profil mitverfolgen.

Restaurant oder “auswärts essen”

Meistens kochen wir auf unseren Touren im Wohnmobil. Aber manchmal gelüstet es uns dann doch nach einer leckeren Abwechslung, einem “richtigen” Kaffee, einer Zimtschnecke oder einem leckeren Stück Kuchen. Die Preise dafür sind leicht höher als in Deutschland. Vergleichsweise teuer sind richtige Restaurantbesuche, wie wir sie aus Deutschland gewohnt sind also inkl. Getränk, Hauptgericht und Nachtisch.

Lebensmittel

Erfreulich sind die Preise für Lebensmittel. Wir waren meistens bei REMA 1000 oder KIWI einkaufen, wo Grundnahrungsmittel (Nudeln, Butter, Käse, Milch) nicht wesentlich mehr kosten als in Deutschland. Insbesondere dann, wenn man nach den Hausmarken Ausschau hält. Teurer als bei uns ist vor allem frisches Obst und Gemüse sowie Alkohol (!). Wer auf Alkohol nicht verzichten kann oder mag ist gut beraten sich einen entsprechenden Vorrat aus Deutschland mitzubringen!

Wir haben auch dieses Mal vor Fahrtantritt die Lager der Discovery mit Grundnahrungsmitteln gefüllt: Nudeln, Dosentomaten, Couscous, Säfte, Hafermilch, Knabbersachen, Schokoriegel, Margarine, Öl. Damit kommen wir üblicherweise für drei Wochen gut über die Runden.

Ausflüge

Wir sind während unserer Touren am liebsten in der Natur unterwegs. Wandern. Bergsteigen. Klettern. Schwimmen. Das ist unsere Welt. Wir sind selten in Städten, wir hassen es unsere Zeit in Malls zu verbringen und auch Freizeitparks oder teure Museen sind nicht unser Ding. Trotzdem haben wir dieses Mal recht viel für Ausflüge ausgegeben. Wie kommt’s?

Die Antwort ist recht einfach: Wir haben uns den Luxus einer zweitätigen Bergtour am Glittertind – Norwegens zweithöchsten Berg – inkl. Übernachtung auf einer Hütte des Norwegischen Wandervereins (DNT) gegönnt. Im Gegensatz zu Hütten des deutschen Alpenvereins, sind Übernachtungen auf DNT Hütten extrem teuer. Pro Person und Nacht haben wir etwa 150 € bezahlt inkl. Bettbezügen, Abendessen (so viel Lachs wie man essen konnte!) und Frühstück.

Auch die Anfahrten zu Gletscherzungen und Trailheads führen oft über Mautstraßen oder enden an kostenpflichtigen Parkplätzen. Und verglichen mit Deutschland sind auch die Eintritte in Museen recht teuer.

Unser Fazit

Sind die Kosten für den Norwegen Urlaub im Wohnmobil nun so extrem hoch, wie oft vermutet wird? Wir würden sagen: Es kommt darauf an. Wenn Du viel frei stehst, häufig in der wunderschönen Natur unterwegs bist, Touristenattraktionen meidest und selbst kochst, kannst Du recht günstig in Norwegen unterwegs sein. Möchtest Du auf Bier oder Wein nicht verzichten und regelmäßig essen gehen, kann es schnell sehr teuer werden.

Welche Erfahrungen hast Du in Norwegen und Skandinavien gemacht? Kannst Du unsere Beobachtungen bestätigen?

8 Kommentare

  • Brigitte Rahner

    Hallo,
    Ich habe das Video eurer Reise angesehen, tolle Bilder.
    Mich interessiert wie ihr es mit dem Hund gelöst habt. Wurmkuren, Impfungen sind für Norwegen vorgeschrieben. Wir möchten auch mit Hund nach Norwegen, sind aber noch etwas unentschlossen wegen dieser Auflagen. Wäre schön von euch zu hören.
    Liebe Grüße
    Brigitte

    • Mara

      Hallo Brigitte,
      danke Dir für Deinen Kommentar und schön, dass Dir unser Video gefällt!
      Wir waren nun schon zweimal mit unserer Hündin in Norwegen und hatten nie Probleme. Vor Ort sind alle nett und es gab bisher nie Kontrollen. Auch dieses Jahr an der Grenze wurde nur unser Corona Status geprüft und der Hund vollkommen ignoriert.
      Wir informieren uns immer vorab, welche Bestimmungen in einem Land gelten. Dazu nutzen wir meist die Sicher Reisen App der Auswärtigen Amtes.
      Hier steht zu Norwegen:
      Heimtiere
      Für Reisen mit bestimmten Heimtieren (Hunde, Katzen, Frettchen) gilt folgende Regelung:
      Das Tier muss eine Identifikation (gut lesbare Tätowierung vor dem 3. Juli 2011) bzw. einen Mikrochip haben, bevor es eine Tollwutimpfung erhielt. Hunde müssen 120 bis 24 Stunden vor Einreise gegen Bandwurmbefall behandelt worden sein. Die Einfuhr von einigen Terriern und Wolfshunden ist verboten. Genaue Informationen bietet die Botschaft des Königreichs Norwegen.
      Unser Hund ist, wie denke ich alle Hunde in Deutschland gechipt und gegen Tollwut geimpft. Zusätzlich haben wir das mit der Wurmtablette erledigt. Das Prozedere kannten wir auch schon von unserer Schwedenreise.
      Bei der langen Anreise aus Süddeutschland muss man immer etwas rechnen, wann der früheste/ späteste Zeitpunkt für die Tablette ist 😉 Dementsprechend haben wir dann einen Termin beim Tierarzt gemacht. Dort ging das immer super einfach und schnell.
      Aber wie gesagt – sehen wollte den Nachweis dann noch nie jemand.
      Unserer Hündin hat Norwegen auf jeden Fall super gut gefallen – so viele tolle Wanderungen und fremde Tiergerüche 🙂
      Viel Spaß und alles Gute für Eure Reise!
      Mara & Marcus

  • Alex Finsterbusch

    Interessanter Hinweis, dass bei REMA 1000 und KIWI die Lebensmittel ungefähr genauso viel kosten wie in Deutschland. Wir wollen uns auch demnächst ein Wohnmobil mieten für eine Reise und sind noch unsicher wegen des Ziels. Ich dachte eigentlich, in Norwegen sind die Lebensmittel teurer als in Deutschland.

    • Marcus

      Hallo Alex, ein bisschen teurer als hier, sind die Preise natürlich schon – aber nicht so extrem, wie wir ursprünglich angenommen hatten. Wir sind ja eher Sparfüchse 🙂 Richtig teuer sind unserer Erinnerung nach eigentlich nur Alkohol und Essengehen in Restaurants. Bei REMA 1000 und KIWI gibt es auch Eigenmarken, bei denen man noch zusätzlichen sparen kann. Ansonsten nehmen wir immer einen Vorrat an nicht verderblichen Lebensmitteln mit – Nudeln, Couscous, Dosen, Schokolade. Wir können Norwegen nur voll und ganz empfehlen, vor allem, wenn ihr Natur mögt und problemlos frei stehen möchtet.

  • Fritz Dullinger

    Hallo, ihr seit hauptsächlich frei gestanden. Wie habt ihr das Problem mit der Ver- und Entsorgung, der Chemie Toilette gelöst, Frischwasser aufgefüllt etc? Gibt es in Norwegen auch diese kostenlosen Stationen zur Ver- und Entsorgung wie z.B. in Frankreich?

    • Marcus

      Hallo Fritz,

      bis auf zwei oder drei Ausnahmen standen wir die ganze Zeit frei – konkret können wir uns eigentlich nur an zwei kostenpflichtige Stellplätze erinnern: Einmal beim Ausflug zum Glittertind und ein einmal den Stellplatz beim Besseggen. Für die Ver- und Entsorgung haben wir uns an Park4Night orientiert. Probleme etwas passendes zu finden gab es dabei nie. Mal war es eine kostenlose Station, der jeweiligen Gemeinde, mal war es eine Station auf einer Raststätte an der Autobahn, mal gab es für kleines Geld kostenlos Wasser an einer Tankstelle mitten im Ort. Frischwasser gab es auch an den meisten Tankstellen entlang der Autobahnen kostenlos – auch hier fanden sich die entsprechenden Hinweise in P4N.

      Viel Freude in Norwegen…
      Mara & Marcus

  • Leitner Astrid

    Hallo Marcus,man liest so oft das man mit dem WOMO in Norwegen nicht frei stehen darf.Du schreibst wieder das ihr meistens frei gestanden seit,unser WOMO ist 7 m lang hat das was mit der größe zu tun?LG Astrid

    • Marcus

      Hallo Astrid,

      auch in Norwegen gibt es das Jedermannsrecht, im Rahmen dessen du auf und an öffentlichen Wegen stehen darfst bzw. das Stehen geduldet wird. Das macht neben Norwegen auch Schweden und Finland so attraktiv für Wohnmobil-Urlauber. Wie immer in freier Wildbahn gilt natürlich: Abfall wird mitgenommen, Chemietoilette wird nicht in die Natur geschüttet, Markise und große Camping-Ausrüstung bleiben eingepackt und im Zweifelsfall fragt man lieber, bevor man einem Anwohner die Einfahrt zuparkt.

      Alles in allem ist Freihstehen in Norwegen aber komplett unproblematisch. Meine Schwiegereltern waren erst diesen Sommer mit einem relativ großen Wohnmobil am Nordcap. Auf die Angaben in Park4Night ist da eigentlich verlass.

      Viele Grüße aus dem tauenden Passau
      Mara & Marcus

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