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Was kosten 2 Wochen Slowakei im Wohnmobil?

Unsere große Sommertour 2022 ging dieses Jahr nicht in den hohen Norden, sondern in den wilden Osten. Genauer: In die wunderschöne Slowakei. Eigentlich waren drei Wochen geplant, weil Mara krank geworden ist, haben wir nach zwei Wochen abgebrochen. Auch dieses Mal haben wir für dich alle Kosten fleißig mitgeschrieben. 

In 14 Tagen haben wir inklusive Anfahrt und Heimreise in Summe 650 Euro ausgegeben, also rund 23 Euro pro Person und Tag. Der größte Teil davon entfiel auf Diesel.

Wir hatten bereits vermutet, dass die Slowakei ein vergleichsweise günstiges Reiseland wäre. Diese Vermutung hat sich bestätigt – gerade wenn du, wie wir, die meiste Zeit freistehst. Auch dieses Mal haben wir keinen Stellplatz angefahren. 

Maut

Bei unserer An- und Abreise, mussten wir Österreich zweimal queren. Das wäre theoretisch über Landstraßen und in mehreren Etappen gegangen. Wir wollten dieses Mal schnell in unserem Zielland ankommen, weshalb wir uns für den Kauf der österreichischen 10-Tages-Vignette entschieden haben. Mittlerweile kann man die Vignette auch online kaufen, über den Shop der ASFiNAG. Wichtig: Wenn du die Vignette online kaufst, geht das wegen des gesetzlichen Rückgaberechts frühestens 18 Tage vor Fahrtantritt.

In der Slowakei ist für die Benutzung der Autobahnen ebenfalls eine Maut zu entrichten. Wir sind uns nicht 100%ig sicher, ob nicht auch einzelne Abschnitte auf Bundesstraßen mautpflichtig sind – aus der Suche im Internet wurden wir nicht richtig schlau. An neuralgischen Punkten entlang der Bundesstraßen gab es jedenfalls immer wieder Messeinrichtungen, die so ähnlich aussahen, wie auf den deutschen Autobahnen. Da wir zur Aufnahme von Frischwasser und für die Abreise in jedem Fall auf die Autobahn mussten, haben wir uns für den Kauf einer 30-Tages-Vignette entschieden. Das ging online und tagesaktuell über die slowakische eznamka Maut App.

Tanken

Die gestiegenen Dieselpreise haben auch vor der Slowakei nicht halt gemacht. Der Liter war im Schnitt aber immer noch viel günstiger als in Deutschland – der Preis lag zwischen 1,749 Euro zu Beginn unserer Tour und 1,799 Euro gegen Ende. Die verkürzte An- und Abreise haben die erhöhten Kosten gut aufgefangen.

Um zum Beispiel in Norwegen dahin zu kommen, wo unsere Tour letztes Jahr erst gestartet ist, hatten wir bereits 1.500 km auf den Tacho gefahren. Dieses Mal sind wir auf der kompletten Tour nicht einmal 2.000 km unterwegs gewesen. Das hat zum einen den Geldbeutel geschont und zum anderen dafür gesorgt, dass wir mindestens 2 Tage mehr vom Urlaub hatten. Diese hätten wir ansonsten auf Autobahnen oder Fähren verbracht.

Den genauen Verbrauch unseres Camper Vans kannst du über unser Spritmonitor-Profil mitverfolgen. 

Restaurants oder „auswärts essen“

Wenn wir mit dem Wohnmobil unterwegs sind, kochen wir die meiste Zeit selbst. Trotzdem probieren wir gerne lokale Speisen und Getränke. So auch dieses Mal.

Von Bratislava abgesehen, ist Essengehen in der Slowakei im Vergleich zu Deutschland (oder Skandinavien!) günstig. Das gilt auch für sehr touristische Städte. Ein paar Beispiele: Eine Kugel Eis aus der leckeren Gelateria kostete zwischen 80 Cent und einem Euro, für ein Mittagessen beim Vietnamesen inkl. Vorspeise, Hauptspeise und großen Getränken waren 22 Euro fällig (für beide zusammen und davon waren schon 2 Euro Trinkgeld) und in der Pizzeria haben wir für zwei riesige Pizzen und große Getränke 18 Euro gezahlt, ebenfalls inkl. Trinkgeld.  

Lebensmittel

Lebensmitteleinkäufe haben uns in der Slowakei richtig Spaß gemacht! Wir hatten mehrfach die Gelegenheit frisches Obst und Gemüse direkt vom Gemüsehändler (entweder am Straßenrand, am Stand oder aus dem Kastenwagen) zu kaufen. Auch den ein oder anderen Bäcker haben wir besucht, um uns mit Leckereien einzudecken. Die Preise dafür sind so günstig, dass wir zum Teil dachten, die Händler hätten sich verrechnet. Achtung: Unbedingt Bargeld dabei haben – speziell an Ständen und in kleinen Läden ist Kartenzahlung meist nicht möglich.

In den Supermärkten sind viele Preise ähnlich wie bei uns, im Schnitt aber günstiger. Wir hatten den Eindruck, dass speziell TESCO vergleichsweise teuer war und sind letzten Endes immer wieder bei Kaufland gelandet. Kaufland war auch deshalb toll, weil es in der Slowakei Self-Service-Kassen gibt und in den Regalen viele lokale Spezialitäten liegen. Bier ist extrem günstig, so dass man die Möglichkeit zum Durchprobieren vieler lokalen Sorten durchaus nutzen kann. 

Weil wir bereits wussten, dass wir vor Ort einkaufen werden, haben wir dieses Mal die Lager unseres Camper Vans nicht so ausufernd gefüllt, wie bei den letzten Touren. Bis auf Vorräte für ein bis zwei Tage hatten wir keine Lebensmittel dabei. Das Konzept ist voll und ganz aufgegangen.  

Ausflüge

Die Kosten unserer Ausflüge bestanden zu einem Großteil aus Parkgebühren. An den meisten Sehenswürdigkeiten haben wir, neben dem Eintritt, auch fürs Parken bezahlt. Dabei haben wir wirklich interessante Konzepte gesehen: Je näher der Parkplatz an der Sehenswürdigkeit lag, desto höher der Preis oder eine Unterscheidung nach KFZ, Bus und Camper Van. Im Mittel lagen die Preise zwischen 5 und 10 Euro für 24 Stunden parken. Oft konnten wir die Plätze auch gleich zum Übernachten nutzen.

Der Eintritt in Burgen, Schlösser und Höhlen liegt im Bereich von 7 bis 15 Euro pro Person. Viele Dinge konnten wir nicht anschauen, weil Freaky nicht mit rein durfte. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass jede einzelne Sehenswürdigkeit, die wir besucht haben, ihr Geld wert war. Alles ist ordentlich renoviert, liebevoll aufgemacht und auf Touristenmassen bestens vorbereitet. 

„Eintritt in den Nationalpark Slowakisches Paradies? Spinnen die?“. Bei 1,50 Euro pro Person und Tag kann man sich das Meckern sparen. Stege, Leitern, Tritte und Sicherungen sind in perfektem Zustand und das will bezahlt sein.     

Internet

Vor etwa einem Vierteljahr haben wir uns dazu entschlossen endlich einen stationären WLAN-Router in unserem Camper Van zu installieren. Wir nutzen darin eine SIM-Karte von freenet FUNK. Die Konditionen kommen einer LTE-Flatrate relativ nahe. In Deutschland haben wir für 99 Cent pro Tag tatsächlich eine echte, unlimitierte Flatrate. Im europäischen Ausland bekommen wir immerhin noch 1 GB Datenvolumen pro Tag. Zusätzlich können wir tagesgenau entscheiden, ob und wie wir den Tarif nutzen möchten. Wenn man die kostenlosen Pausentage verbraucht hat, kostet jeder weitere Pausentag 29 Cent – SMS, Telefon und Minimalinternet funktionieren damit immer noch

Wir sind mit 1 GB pro Tag gut ausgekommen – zumindest ab dann, als wir unseren iPhones und dem Macbook „beigebracht“ hatten, dass sie sich nicht in einem echten WLAN befinden (Achtung: iCloud Foto Sync verbraucht Unmengen an Datenvolumen!)        

Unser Fazit

Wir kommen auf jeden Fall wieder! Und das nicht nur, weil es günstig war. Uns hat vor allem die kurze Anreise sehr gut gefallen. Dadurch konnten wir zum einen Geld fürs Tanken sparen und zum anderen mindestens zwei Urlaubstage gewinnen. Auch die frischen Lebensmittel „vom Straßenrand“ hatten es uns angetan. So leckere Pfirsiche, Aprikosen und Pflaumen gibt es in keinem deutschen Supermarkt – und auch in keinem slowakischen. Und der Besuch des Nationalparks Hohe Tatra steht ja auch noch auf dem Plan!

Sieht man vom Tanken ab, kannst du in der Slowakei noch sehr günstig Urlaub mit dem Wohnmobil machen. Dabei ist zu beachten, dass das Freistehen offiziell nicht erlaubt ist – vor allem nicht direkt in den Nationalparks! Bei freundlicher Nachfrage an Parkplätzen und Restaurants ist die Übernachtung aber meist problemlos möglich. Lebensmittel aus Deutschland in großen Mengen selbst mitbringen, lohnt nicht. Leckere Backwaren, Obst, Gemüse und Bier kaufst du lieber vor Ort. 

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