Strecke: 72 km
Übernachtung: See bei Sučany
Die Nacht ist zwar sternenklar, aber sehr unruhig. Trotz Abstand und einer Wand aus Bäumen, ist die Hauptstraße deutlich zu hören. Vor allem die LKWs und Motorräder sind sehr laut.
Nach unserem morgendlichen Ritual – aufstehen, Frühstück machen, dehnen, frühstücken, Yoga, schreiben – geht es heute zu einem Klettersteig. Den haben wir gestern beim Scrollen durch Komoot entdeckt. Dummerweise sind wir genau auf der anderen Seite des Berges und haben deshalb erst einmal eine Stunde Fahrt vor uns. Es geht Serpentinen hoch und runter und wieder hoch. Wir kommen vorbei an einem Skigebiet und Arbeitern, die tiefe Löcher mitten in die Straße fräsen – aber immerhin sichern sie das ganze mit Pylonen, mittig, auf der Fahrbahn. Immer umgeben von Wald, Laubbäumen, Sonnenstrahlen und Wiesen.
Der Ausgangspunkt unserer Wanderung liegt am Rande der Industriestadt Martin. Wir biegen an einer großen Bundesstraße ab und erreichen nach ein paar Kilometern den Wanderparkplatz. Unser zweiter Klettersteig überhaupt, wird eine anfängerfreundliche B oder C Tour – ja nach Variante, die wir wählen. Klettersteig und Hund? Geht leider nicht. Wir lassen Freaky mit genügend Wasser im Auto und machen alle Schotten dicht, damit es nicht zu heiß wird.
Der Klettersteig „HZS Ferrata“, erweist sich als weniger anfängerfreundlich als wir dachten. Bereits beim Anlegen von Klettergurt, Kletterhelm, Klettersteigset und Handschuhen sind wir vom Anmarsch recht platt. Weil wir so aufgeregt sind, rasen wir förmlich die 400 hm nach oben. Am Einstieg sprechen wir noch kurz mit einem Slowaken, der sich ohne Sicherung, nur mit Handschuhen, beherzt auf den Weg macht und uns viel Spaß wünscht.
Im Klettersteig selbst, klappt alles wie am Schnürchen. Dadurch, dass unsere Augen überall Orientierungspunkte haben und wir nicht so offen wie am Berg unterwegs sind, kommt Höhenangst gar nicht erst auf.
Als wir den Ausstieg nach über einer Stunde Kletterei erreichen, sind wir ziemlich durch. Die Hoffnung, dass es hier oben eine Hütte, mit etwas Süßem zu Trinken geben muss, gibt uns noch einmal Kraft. Und tatsächlich! Eine Hütte. Und es gibt Kofola! Mara und ich trinken jeweils ein großes Glas, essen einen Apfel und ein paar Salzbrezeln. So lässt es sich aushalten.
In der Ferne hören wir immer wieder Donnergrollen und der Himmel verfärbt sich langsam. Wir machen uns deshalb zügig wieder auf den Rückweg ins Tal. Zum Glück müssen wir nicht alle Serpentinen wirklich bis zum Schluss gehen und können durch den Wald abkürzen.
Unten angekommen, begrüßt uns Freaky bereits freudig. Der dumme Hund hat mal wieder nichts getrunken. Wir sind total fertig und entschließen uns heute nichts mehr zu machen. Das Einzige, das noch auf dem Programm steht, ist ein kleiner Einkauf bei Tesco (Bier, Obst, Brot, Milch) und das Anfahren unseres Stellplatzes.
Wieder ein See. Wunderschön und gleich in der Nähe. Nach etwas Abkühlung im Wasser, wird auch die Luft langsam kühler.