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Feldweg hinter Dolný Kubín – Oravský Hrad – Heiße Quelle bei Kalameny – Prosiecka Schlucht

Strecke: 74 km

Übernachtung: Wanderparkplatz bei der Prosiecka Schlucht

Die Nacht ist trotz Nähe zur Hauptstraße ruhiger als gedacht. Trotzdem wollen wir hier nicht lange bleiben, packen nach dem Aufstehen schnell zusammen und suchen uns einen netteren Ort fürs Frühstück. Der Blick ins Tal, über die abgeernteten Felder im morgendlichen Nebel, entschädigt zum Abschied für den unebenen Feldweg. Unser erstes Ziel für heute ist die mächtige Oravský Hrad. Ja, wieder ein Touristenmagnet.

Morgenstimmung

Wir erreichen den Parkplatz noch weit vor den ersten Gästen und machen gemütlich Frühstück. Das nächste Fahrzeug auf dem Platz ist ein Wohnmobil. Aus Deutschland. Um genau zu sein aus Seelow. Die beiden älteren Herrschaften sehen sehr freundlich aus. Wir gehen rüber und beginnen ein Gespräch. Gisela und Michael haben viel zu erzählen. Von ihren Reisen quer durch Europa in verschiedensten Fahrzeugen. Von sehenswerten Orten in der Slowakei. Von ihrem vollausgestatteten, orange-glänzenden Kastenwagen. Und von ihrer Ruhestandsplanung. Die Zeit vergeht mit den beiden wie im Flug. 

Blick zur Oravský Hrad

Der Parkplatz hat sich gefüllt und die kleinen Stände haben geöffnet. Jetzt wollen wir die Burg sehen. Leider kommen wir auch dieses Mal nicht weit. Der Hund darf nicht in die Burg (was zu erwarten war). Leider darf Freaky aber nicht einmal auf des Burggelände und einen Weg um den mächtigen Burgfelsen gibt es nicht. Also ziehen wir mit ein paar Fotos und nach einem Spaziergang durch den niedlichen Ort wieder ab. Aber bevor wir ins Auto steigen, decken wir uns noch mit lokalem Gebäck von einem kleinen Stand ein – fürs zweite Frühstück.

Weiter geht es Richtung heiße Quelle bei Kalameny. Die hat Mara auf Google Maps gefunden. Wir sind schon sehr gespannt, denn die Fotos sehen interessant aus. Wir erreichen Kalameny am Fuß der Quelle und sind erst einmal platt: Hunderte Autos! Hoffentlich sind die nicht alle bei den Quelle. Sind sie nicht. Im Ort findet sich ein riesiges Thermalbad und ein dazu gehörendes Hotel. Dort tummeln sich wohl die Gäste. 

Die Zufahrt zur Quelle ist abenteuerlich. Wir queren einen Bauernhof – danke lieber Bauer, danke liebe Kühe, danke liebes Navi. Das „Einfahrt Verboten“ Schild sehen wir erst bei der Ausfahrt. Links abbiegen, ein bisschen die Straße rauf, dann beginnt ein Feldweg mit tiefen Kratern. Sind wir hier noch richtig? Sind wir. Wir lassen das Wohnmobil im Schatten stehen, ziehen Badesachen an und gehen los. Die Quelle ergießt sich in einzelnes großes Becken am Waldrand. Darin sitzen schon einige Gäste, zu denen wir uns gesellen. Das Wasser ist angenehm warm und riecht nach Eisen. Umgeben von anderen Gästen sitzen wir hier, quatschen und lassen es uns gutgehen. 

Nach dem Baden stärken wir uns im Auto und setzen unsere Reise fort. Das nächste Ziel ist der Mara See, genauer gesagt die wunderschöne Prosiecka Schlucht am Mara See. Die Berge links und rechts der Straße werden nun steiler und schroffer. Wir sehen die ersten Ausläufer der Niederen und Hohen Tatra – die Gebirgszüge, in denen wir in den nächsten Tagen einige größere Wanderungen machen wollen. Der See liegt glitzernd vor uns. Leider ist ihm die Trockenheit der letzten Monate deutlich anzusehen. 

Am Wanderparkplatz der Prosiecka Schlucht angekommen orientieren wir uns erst einmal. Mit Google Translate fragen wir die Kassiererin am Parkplatz, ob wir hier übernachten und schlafen dürfen. Dürfen wir. Prima. Das heißt, dass wir uns später nicht wieder auf die Suche nach einem Stellplatz machen müssen. Wir lernen ja dazu. 

Unser Platz für die Nacht

Schauen wir nur die Schlucht an oder schaffen wir die lange Rundtour? Natürlich starten wir in die große Runde nach Veľké Borové. Wir nehmen sogar eine Taschenlampe mit, da wir damit rechnen erst bei Einbruch der Dunkelheit zurück zu sein. Hier in Prosiecka gibt es kaum Touristen. Auf unserem Weg begegnen uns nur vereinzelt Wanderer. Wir kommen schnell voran. Das Bachbett ist wegen der großen Hitze ausgetrocknet. Vor uns tauchen immer wieder steile Felsen auf. Die Kletterei durch eine enge Klamm meistert Freaky dieses Mal nur mit Maras Hilfe. Oben angekommen, gibt es unsere obligatorischen Kofola.

Kraxelei in der Prosiecka Schlucht
Freaky braucht mittlerweile kaum noch Hilfe beim Erklimmen der Leitern
Bufet Goral – Hat hier jemand Kofola gesagt?
Aussichtspunkt auf dem Rückweg

Der Weg wird schnell zu einer Art Wanderautobahn. Nach dem Abbiegen zieht sich der Weg am Waldrand entlang Richtung Parkplatz. Wir sehen den Wolken zu, wie sie sich verfärben und wir sehen die goldgelben Felder im letzten Sonnenlicht leuchten. In der Ferne sehen wir die Berge der Niederen Tatra und davor den glitzernden See.

Blick Richtung Hohe Tatra

Als wir am Auto ankommen ist der Parkplatz leer und es wird langsam dunkel. Wir beißen die Zähne zusammen und waschen uns im eiskalten Bach den Schweiß von der Haut. Obwohl es so spät ist kochen wir noch auf. Fürs Abspülen reicht es heute aber nicht mehr.   

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