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See bei Drahovce – Schloss Bojnice – Dorf Čičmany – Flüsschen bei Rajec

Strecke: 146 km

Übernachtung: Flüsschen bei Rajec

Was für eine Nacht! Da unser Stellplatz mitten im Nirgendwo liegt, gibt es hier kaum Lichtverschmutzung. Der Abend und die Nacht sind sternenklar. So viele Sterne und Satelliten haben wir selten gesehen. Sogar die Milchstraße können wir erahnen. Leider lässt sich keine Sternschnuppe blicken. Aber es kommen ja noch ein viele weitere Nächte…

Was für ein Sternenhimmel!

Heute wollen wir Strecke machen, um langsam in die Berge zu kommen. Drahovce ist eine einzige Baustelle, so dass wir Mühe haben, den Weg durch die aufgerissenen Gruben und Straßen zu finden. Wir passieren Dörfer und relativ große Städte wie Piestany, eine bekannte Bäderstadt. 

Immer wieder sehen wir an der Bundesstraße moderne Messeinrichtungen; ähnlich denen auf deutschen Autobahnen zur Mautmessung. Eigentlich dachten wir, dass wir hier nur auf Autobahnen zahlen müssen. Wir lesen noch einmal nach. Es ist wohl so, dass auch für einzelne Abschnitte auf Schnellstraßen Maut fällig wird. Zur Sicherheit installieren wir uns die slowakische eznamka Maut App und zahlen 14 Euro Maut für 30 Tage bequem per Kreditkarte.

Bereits auf Obst und Gemüse konditioniert halten wir die Augen nach kleinen Ständen und Läden am Straßenrand offen. Nach einem Fehlversuch, werden wir am Ortseingang von Zabokreky nad Nitrou fündig. Wir betreten den kleinen Laden, in dem uns die Verkäuferin freundlich begrüßt. Aus dem übersichtlichen Sortiment wählen wir Honig, Pflaumen, einen Apfel und leckere Pfirsiche – für gerade mal 12,60 Euro, davon kostet allein der Honig 10 Euro. Beim Bezahlen merken wir, dass die Frau sehr gut Deutsch spricht. Sie verabschiedet sich mit einem „Auf Wiedersehen“ und wir sagen d’akujem. 

Obst- und Gemüseladen am Straßenrand
Unsere Beute

Der nächste Zwischenstopp ist der slowakische Touristenmagnet schlechthin: Schloss Bojnice. Man kann das Schloss getrost mit Schloss Neuschwanstein in Deutschland vergleichen. Da heute Montag ist, halten sich die Massen in Grenzen. Die großen Parkplätze und die professionelle Beschilderung lassen uns aber erahnen, was hier in der Saison oder am Wochenende los ist. Wir parken im Schatten und machen uns auf den Weg zum Schloss. Der Weg ist gesäumt von Ständen mit allerlei Krimskrams und Souveniren. Kuscheltiere, Flaggen, Getränke und frische Oblaten. 

Märchenschloss Bojnice
Am Schlosstor geht es mit Hund leider nicht weiter

Am Schlosstor heißt mal wieder „Hunde haben keinen Zutritt“. Schade. Freaky wollen wir nicht allein in der Sonne lassen, also drehen wir noch eine Runde durch den Park, bevor wir uns entschließen eine weitere Touristenattraktion zu besuchen.

Den Hügel über dem Schloss krönt eine Aussichtsplattform. Da wollen wir als nächstes hin. In der Mittagssonne schwitzen wir uns über neu angelegte Straßen und Treppchen im Wald den Berg hinauf, bis unser Weg von einem neuen Dinopark mitten im Wald versperrt wird. Immer am Zaun entlang umrunden wir den Park und landen bei der Statue eines riesigen Wolfes, einem weiteren Parkplatz und einem Tor, das der Eingang zu einer Art Freizeitpark am Gipfel des Hügels zu sein scheint. Alles neu, modern und super touristisch. 

Dinosaurier im Wald
Riesenwölfe gibt es in Bojnice auch
Der komplette Gipfel ist touristisch erschlossen

Es geht wieder vorbei an Buden und Menschen. Oben angekommen, darf Freaky wieder nicht mit auf die Plattform. 10 Euro Eintritt pro Person ist uns der Rundumblick nicht wert. Wir drehen um und wandern gemütlich zurück zum Auto. 

Durch Nadelwald zurück ins Tal

Nun verlassen wir endgültig das Flachland. Immer mehr bewaldete Höhenzüge erscheinen vor und neben uns. Man könnte das Panorama mit dem Bayerischen Wald vergleichen, nur dass hier ab und zu Felsen durch das Meer aus Bäumen blitzen. Bevor wir unseren Stellplatz für diese Nacht aufsuchen, besuchen wir das Dörfchen Čičmany. 

Der Ort ist bekannt für seine mit Kalk bemalten schwarzen Blockhäuser. Für den Parkplatz benötigen wir wieder eine weitere App. Hier wird mit der UPay-Parking App bezahlt. Bei einer Wanderung durch den Ort kommen wir aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Kleine und große Häuschen zieren weiße Mosaike, Girlanden, Blumen, Vögel, Stiere und andere geometrische Formen aus weißer Tünche. 

Schwarz und weiß geben in Čičmany den Ton an
Liebevoll gepflegte Häuser
Wunderschöne Kontraste soweit das Auge reicht

Wir verlassen den Ort auf derselben Straße, auf der wir gekommen sind. Anscheinend hat es während unserer Tour im Tal geregnet, denn die Straßen sind nass und der Geruch von Regen liegt in der Luft. Nach 10 Minuten Fahrt erreichen wir unseren Stellplatz für die Nacht. Durch ein paar Bäume von der Straße abgeschirmt, stehen wir an einem Flussbett, durch das momentan leider nur ein Bächlein plätschert. 

Hauptsache Wasser

Wir spülen, verkochen weiteres TooGoodToGo Gemüse und spielen noch eine Runde Ganz schön Clever bevor es ins Bett geht.

Im Bett bleiben wir aber nicht lange: Hier gibt es noch weniger Licht, als letzte Nacht. Die Sterne leuchten deshalb noch heller. Wir gehen noch einmal vor die Tür, legen uns auf den Kies und schauen in den glitzernden Himmel.    

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